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Wer hat schon einmal die Erfahrung gemacht, eine Treppe hinunter oder hinauf zu gehen und die Höhe der Treppenstufen ungleich vorzufinden. Nicht viel. aber immer ein bisschen anders, so wie auf dem Bild zu sehen - und genauso in Gebäuden wie außerhalb. Das ist besonders beim Heruntergehen störend: Die nächste Stufe ist immer ein wenig niedriger oder ein bisschen weniger niedrig als die vorherige. Auch innerhalb der einzelnen Stufen gibt es keine Beständigkeit: Diese können in der Mitte höher sein als an den Rändern - oder auch umgekehrt. Wenn man treppauf geht, dann ist die letzte Stufe oft nur zwei bis vier Zentimeter hoch: Es hat einfach nicht anders gepasst.
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Die Gefühle, die dies im Treppenläufer hervorruft, sind gemischt: Man hat das Gefühl des Torkelns; man wankt hinunter, man wankt hinauf; man ist in Gefahr, hinunter zu fallen und hinauf zu stolpern. Sehr interessant, um es neutral zu formulieren; gefährlich, um es realistisch auszudrücken. Etwas, das in Deutschland nicht existiert. Hier ist es Gang und Gäbe. Ist dies die umgekehrte Definition deutscher Wertarbeit? Oder handelt es sich in Deutschland lediglich um einen Standard, dessen Umsetzung im Grunde ja gar nicht nötig wäre. Oder handelt es sich vielmehr um die viel beschworene taiwanesische Flexibilität? Man nimmt die Stufen, wie sie kommen - man nimmt das Leben, wie es kommt?! Das ist vielleicht die sympathischste aller denkbaren Interpretationen dieses Phänomens...
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